Das Familienrecht berührt die höchstpersönlichen Bereiche der Menschen und deren private Lebensgestaltung, weshalb der Gang zum Rechtsanwalt zum Teil schwer fallen mag. Häufig sind die Verfahren, insbesondere wenn Kinder involviert sind, höchst emotional und belasten die Familienangehörigen, weshalb für Kindschaftssachen (elterliche Sorge, Umgangsrecht, Kindesherausgabe, Vormundschaft, etc.) das Vorrang- und Beschleunigungsgebot gilt gemäß § 155 FamFG.
Insbesondere in Bereichen der Kindeswohlgefährdung ist Eile geboten, da die Gerichte in diesen Angelegenheiten regelmäßig rasch handeln, um zu verhindern, dass Kindern ein Nachteil widerfährt.

Auch andere Bereiche des Familienrechtes können massive Veränderungen für die zukünftige Lebensplanung der Beteiligten zur Folge haben, beispielsweise bei einer bestehenden Unterhaltsverpflichtung oder auch -berechtigung. Der Gang zu einem fachlich versierten Rechtsanwalt ist in derartigen Fällen anzuraten, um sich darüber zu informieren, ob geltend zu machende Ansprüche bestehen, in welcher Höhe und ob eine gerichtliche Durchsetzung sinnvoll erscheint.

Beachten Sie dabei, dass auch im Familienrecht die Möglichkeit eröffnet ist, die sog. Verfahrenskostenhilfe für ein gerichtliches Verfahren zu beantragen und zu erhalten. Voraussetzung für die Gewährung durch das Familiengericht ist, dass sich die wirtschaftlichen Verhältnisse entsprechend darstellen und zudem eine Erfolgsaussicht für die Durchsetzung des eigenen Begehrens gegeben ist. Auf diese Weise stehen finanzielle Gegebenheiten dem Recht auf Durchsetzung der eigenen Interessen bzw. Ansprüche nicht entgegen.

Das Familienrecht umfasst eine Fülle von Gebieten, die in § 111 FamFG näher bezeichnet werden:

• Ehesachen
• Kindschaftssachen
• Abstammungssachen
• Adoptionssachen
• Ehewohnungs- und Haushaltssachen
• Gewaltschutzsachen
• Versorgungsausgleichssachen
• Unterhaltssachen
• Güterrechtssachen
• sonstige Familiensachen
• Lebenspartnerschaftssachen